Mehr Schutz für unsere heimischen Wälder!

Die Wälder in unserer Region sind bedroht. Das sieht man und das spürt man. Ich bin mit meiner Familie oft zum Wandern im Wiehengebirge unterwegs und kenne den Wald dort schon seit Kindertagen. Der menschengemachte Klimawandel, die damit verbundene Trockenheit, der Borkenkäfer und ganz aktuell die Stürme der letzten Wochen schaden unseren heimischen Wälder massiv. Dabei ist der Wald mehr als nur ein Sehnsuchtsort. Er speichert CO2, sichert den Natur- und Artenschutz und filtert unser Trinkwasser. Zudem liefert er uns den alternativen Baustoff Holz. Der Wald ist für viele Menschen ein Erholungsort und zugleich die Lebensgrundlage vieler Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer. Ich wollte mir selbst einen Eindruck machen und begleitet von einem echten Experten erfahren, wie es dem Wald vor unserer Haustür wirklich geht. Deshalb war ich mit meinem fantastischen SPD-Landtagskandidaten-Kollegen Andreas Schröder aus Minden-Lübbecke und Jürgen Rolfs, dem Leiter des Forstbezirkes Lübbecke-West im Wiehengebirge unterwegs.

Und das, was uns Herr Rolfs während unserer mehrstündigen Tour durch unterschiedliche Abschnitte zu berichten hatte, ist wirklich alarmierend. Die ungeheuren Schäden, die man heute kilometerweit sehen kann, begannen schon durch das Orkantief Kyrill. Das Orkantief Friederike hinterließ noch weitaus mehr umgestürzte Bäume, damit Totholz am Waldboden und schuf mit den zwei folgenden Hitze-Sommern leider ideale Voraussetzungen für den Borkenkäfer. Den Borkenkäfer gab es zwar schon immer, aber in diesen Mengen konnten sich die – durch die in 2018 und 2019 extrem trockenen Sommer geschwächten – Bäume nicht mehr wehren. Durch den Klimawandel werden die trockenen Bereiche im Wald weiter zunehmen, mit weitreichenden Folgen. Einige Baumarten, etwa unsere heimische Buche, werden es in Zukunft noch schwerer haben, sich überhaupt durchsetzen und wachsen zu können. Bodenuntersuchungen über Nährstoff- und Wasserverfügbarkeit sowie die regelmäßigen Waldzustandserhebungen und Prognosen bilden die Grundlagen für heutige Empfehlungen für einen klimaangepassten Waldbau. Die Waldbesitzer unterstützen Versuche, standortgerechte Mischbestände in geschädigten Bereichen aufzuforsten und orientieren sich dabei an Waldentwicklungstypen, die das Umweltministerium NRW fördert. Dafür braucht es aber langfristige Investitionen und einen langen Atem. Die Waldentwicklung erfordert eine generationenübergreifende Perspektive, in der Versuche zur Aufforstung stattfinden, ob nun durch Selbstregeneration oder gezielt.

Ich bin davon überzeugt: Wir dürfen die Wälder, ihre Besitzer und die, die für die Pflege der Bestände verantwortlich sind, nicht allein lassen. Die Landesförderung ist hier gut angelegtes Geld. Sie muss aber weiter verbessert werden, damit alle, die den Wald lieben und die, die von ihm leben, hoffentlich bald wieder in eine bessere Zukunft schauen können.