Gemeinsam mit Aziz Bozkurt, dem Staatssekretär für Jugend, Familie und Schuldigitalisierung der Bundeshauptstadt Berlin, habe ich die Aleviten Gemeinde Bünde besucht. Im Mittelpunkt unseres Treffens stand der Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern des Gemeindevorstands zur Bildungspolitik und dem Thema Chancengerechtigkeit. Die Corona-Pandemie hat alle Schwächen des nordrhein-westfälischen Schulsystems schonungslos offengelegt. Dazu zählen der bauliche Zustand vieler Schulen, die mangelnde Bildungsgerechtigkeit, gerade für Menschen mit einer Migrationsbiografie und die chronische Unterfinanzierung des Bildungssystems insgesamt. Auch bei der Digitalisierung gibt es großen Nachholbedarf an den Schulen in NRW, sowohl was die technische Ausstattung betrifft, als auch viele didaktisch-methodische Grundlagen. Wir haben konkrete Ideen, was man besser machen kann: Zur Entlastung der Lehrkräfte wollen wir IT-Fachkräfte einstellen, die z.B. die Wartung der digitalen Endgeräte und der Software übernehmen. So können sich die Lehrerinnen und Lehrer ganz darauf konzentrieren, guten und zeitgemäßen Unterricht für die Schülerinnen und Schüler zu machen. Wenn man als Lehrer erst noch Updates einspielen oder andere technische Probleme lösen muss, ist die Stunde schon fast vorbei, bevor es richtig losgehen kann. Auch die Chancengleichheit für alle Kinder darf keine Utopie sein, deshalb wollen wir Familienzentren an den Schulen gründen und Bildungslotsen für jedes Kind schaffen. Wir müssen für mehr Bildungserfolg in der Gesellschaft sorgen: Unabhängig von Herkunft, dem Wohnort oder dem Familieneinkommen. Damit es jedes Kind die Chance auf ein gelingendes Leben hat. Unser Land muss wieder echte Chancengleichheit wagen. Das Versprechen auf sozialen Aufstieg durch Bildung darf kein leeres Versprechen bleiben. Es ist Zeit für einen sozialen Neustart. Danke an Aziz Bozkurt, Sahin Cemal, den stellv. Vorsitzenden der Alevitische Gemeinde und alle anderen Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde für den warmen und herzlichen Empfang und den guten Austausch.
